Aktuell bei uns in Zug

Schriftsteller:innen und Übersetzer:innen aus dem osteuropäischen Raum erhalten von der Landis & Gyr Stiftung im Rahmen von Stipendienaufenthalten die Möglichkeit, in einer der Atelierwohnungen der Stiftung in Zug zu leben und zu arbeiten. Seit Ende der 1990er-Jahre haben über 150 renommierte Kulturschaffende hier Station gemacht, darunter die Literatur-Nobelpreisträger:innen Olga Tokarczuk und László Krasznahorkai sowie der Booker-Prize-Träger Georgi Gospodinov. Stadt, Atelierhaus und Umgebung finden immer wieder Eingang in die Texte, die während der Aufenthalte entstehen. Die Stipendien für Autor:innen und Übersetzer:innen aus Ostmittel- und Südosteuropa werden auf Berufung vergeben.

Aktuell leben und arbeiten vier Autor:innen aus Ostmittel- und Südosteuropa als Stipendiat:innen der Landis&Gyr Stiftung in Zug.

Die serbisch-österreichische Schriftstellerin Barbi Marković (*1980) ist von Juli bis Dezember 2025 in Zug. Sie schreibt auf Serbisch und Deutsch. Ihr jüngster Roman Minihorror (2023) wurde 2024 mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet; ihr Theaterstück Drei Schwestern feiert im Januar 2026 am Schauspielhaus Zürich Premiere.

Ebenfalls von Juli bis Dezember zu Gast ist die belarussische Schriftstellerin, Lyrikerin und Übersetzerin Volha Hapeyeva (*1982). Sie schreibt in verschiedenen literarischen Gattungen und überträgt Werke aus dem Deutschen, Englischen, Chinesischen, Japanischen und weiteren Sprachen. Für ihren Essay Die Verteidigung der Poesie in Zeiten dauernden Exils erhielt sie 2022 den Wortmeldungen-Preis. Auf Deutsch erschienen zuletzt Mutantengarten (2020), Camel Travel (2021), Trapezherz (2023) und Samota (2024), alle im Droschl Verlag.

Aus dem Kosovo kommt Azem Deliu (*1996), Schriftsteller, Lyriker, Journalist und Literaturkritiker. Bereits mit seinem ersten Lyrikband The Funeral of Rain (2013) wurde er ausgezeichnet und gilt heute als eine der wichtigsten literarischen Stimmen seines Landes. Sein Debütroman The Illegal Kisser (2016) wurde in Kosovo zum Bestseller und 2017 ins Englische übersetzt.

Die polnische Autorin und Dramatikerin Ishbel Szatrawska (*1981) ist von September bis Dezember in Zug. Ihre Werke, darunter das Theaterstück The Life and Death of Mr. Hersh Libkin from Sacramento, CA (2022) und der Roman Toń (2023), fanden in Polen grosse Resonanz; Toń erscheint diesen Herbst in deutscher Übersetzung.